Alma Froriep zeichnet
Kabinettausstellung im Stadtmuseum Weimar (Bertuchhaus)
Eröffnung: Freitag, 25.03.2022, 17.00 Uhr
Dauer: Samstag, 26.03.2022 bis Sonntag, 31.07.2022
Kurator: Dr. Rudolf Wendt, Weimar
Das hat es noch nie gegeben, eine Würdigung der erstgeborenen Tochter Robert Frorieps mit einer Ausstellung. Alma Froriep (1832–1910), die Urenkelin Friedrich Justin Bertuchs und seiner Caroline geb. Slevogt, stand in dieser Hinsicht noch nie im Blickpunkt.
Im Jahre 2008 bot eine Frankfurter Kunsthandlung in einem Verkaufskatalog mit Texten von Bärbel Kovalevski Zeichnungen aus dem Nachlass der Familien Bertuch und Froriep an. Die Freunde des Weimarer Stadtmuseums, das Museum und ein Weimarer Bürger ergriffen diese Chance. Bertha, die zweitgeborene Schwester, konnte 2016 mit fulminanter Ausstellung umfangreich gewürdigt werden. Aber Alma, wer war sie?
Ihre Kindheit erlebte sie in Berlin und erhielt dort mit der Schwester Bertha Zeichenunterricht bei Adolf Menzel und Eduard Magnus. Später in Weimar wurde dies durch Friedrich Martersteig und den Belgier Ferdinand Pauwels fortgesetzt. Eine bessere Ausbildung auf diesem Metier konnte man damals in Deutschland kaum erlangen. So zeichnete auch Alma überwiegend Porträts bekannter und unbekannter Personen. Ein erstes Kinderköpfchen zeichnete Alma schon im Alter von 13 Jahren.
Alma hatte in Berlin einen Sohn des Dichters Friedrich Rückert kennen und lieben gelernt. Doch nach der Hochzeit mit ihm änderte sich ihr Dasein drastisch. Sie hatte mit ihm in der Nähe von Coburg ein Landgut zu verwalten und fünf Kinder zu erziehen. Da blieb für die Zeichnerei kaum Muße. Nur ihren Briefen an die Verwandten fügte sie dann noch Skizzen bei. Alle Exponate dieser Präsentation entstanden vor ihrem Leben in Neuses. Freuen wir uns auf ihre Jugendwerke.