Gottfried Schüler (1923 – 1999) Werkschau zum 100. Geburtstag

Abb.: Selbstporträt. 1956, Öl, 100 x 70 cm (Foto: Christoph Schüler)Abb.: Selbstporträt. 1956, Öl, 100 x 70 cm (Foto: Christoph Schüler)

Die Stadt Weimar würdigt den Maler Gottfried Schüler zum 100. Geburtstag mit einer Werkschau in der Kunsthalle Harry Graf Kessler Weimar.

Gottfried Schüler wurde am 9. Mai 1923 in Falkenstein im Vogtland geboren. Mit der Aufnahme an der Staatlichen Hochschule für Baukunst und Bildende Künste Weimar erfüllt sich 1946 sein Wunsch, Maler zu werden. Schüler studierte u. a. bei Hanns Hoffmann-Lederer und Hans Pfannmüller. Später gab er selbst als Lehrender die Grundlagen der Ittenschen Farblehre wie auch Grundlegendes aus Feiningers Meisterkursen weiter. Diese hoffungsvolle und anregende Zeit wurde durch die Formalismus-Debatte beendet. Schüler konnte jedoch sein Studium 1951 noch abschließen und arbeitete fortan als freischaffender Maler und hochgeschätzter Dozent, wo er seine Erfahrungen im Bereich der baugebundenen Kunst (u.a. Jena-Lobeda, Palast der Republik, Flughafen Berlin-Schönefeld, Hotel Erfurter Hof, Interhotel Erfurt) gern weitergab. 1980 erhielt er an der Hochschule für Architektur und Bauwesen eine Honorarprofessur. Seine Vorlesungs- und Übungsreihe nannte er „Bauhaus 1980“ als Rüstzeug für zukünftige Architekten in Hinblick auf Farbgebung, Farbempfinden, Materialität und Strukturen.

Gottfried Schüler ist nicht als d e r  Landschaftsmaler, d e r  Porträtmaler, d e r  Aktmaler- und Zeichner schlechthin einzuordnen, charakteristisch ist die ihm eigene Schüler´sche Formensprache, die er in intensiver Arbeit, in immerwährender Zwiesprache mit der Natur, den Gesetzen der Natur, mit dem Universellen, dem Göttlichen kompromisslos entwickelte.

Nach seiner Ausreise aus der DDR 1989 arbeitete er in seinem Spätwerk frei von allen Zwängen weiter. Im letzten Jahrzehnt seines Schaffens entstanden Bilder in starker expressiver Farbigkeit.

Dank der Leihgaben des Archivs der Moderne der Bauhaus-Universität Weimar, des Stadtmuseums Weimar sowie aus dem familiären Nachlass des Sohnes Christoph Schüler ist in Kooperation mit der Galerie Profil Weimar ein repräsentativer Blick auf das vielseitige und umfangreiche Wirken eines der wichtigsten Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Weimar entstanden.


Die Ausstellung wird am Freitag, dem 5. Mai, um 17 Uhr, von Oberbürgermeister Peter Kleine in der Kunsthalle Harry Graf Kessler (Goetheplatz 9b) eröffnet. Die Laudatio hält Prof. Dr. Gerd Zimmermann, Architekt (Weimar).

Musik: Christina Meißner, Cello (Weimar)

Ausstellungszeitraum: 6.5. bis 30.6.2023

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr