Dr. Alf Rößner mit Bundesverdienstkreuz geehrt
Der Direktor des Stadtmuseums Weimar, Dr. Alf Rößner, ist mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Er erhielt das Ehrenzeichen im Auftrag des Bundespräsidenten aus den Händen von Oberbürgermeister Peter Kleine am 18.12.2024 in einer Feierstunde im Festsaal des Weimarer Rathauses. Mit der Ehrung werden insbesondere seine Verdienste im Bereich der Geschichtskultur gewürdigt. Er leitet unter anderem seit 2006 das Stadtmuseum Weimar in der Karl-Liebknecht-Straße und war 2013 Gründungsmitglied des Weimarer Republik e.V..
Oberbürgermeister Peter Kleine sagte in seiner Laudatio: „Lieber Herr Dr. Rößner, das Bundesverdienstkreuz am Bande ist eine Auszeichnung für Menschen, die sich um unser Vaterland in besonderer Weise verdient gemacht haben. Sie haben dies auf Ihre unverkennbare Weise getan – mit Tatkraft, mit Wissen, mit Herz. Im Namen der Stadt Weimar und im Namen all jener, die von Ihrer Arbeit inspiriert wurden, danke ich Ihnen von Herzen. Möge diese Auszeichnung ein sichtbares Zeichen Ihrer Verdienste sein, die – das wünschen wir uns! – auch künftig unsere Stadt begleiten und bereichern mögen. Herzlichen Glückwunsch!“
In der Antragsbegründung des Bundespräsidialamtes für die Verdienstkreuz-Verleihung heißt es unter anderem:
„Das Interesse am 20. Jahrhundert und an der Stadt Weimar durchzieht sein publiziertes Œuvre; dabei ist z.B. auf die 1999 an der Bauhaus-Universität vorgelegte Dissertation „Weimar um 1900. Stadtbild und genius loci“ zu verweisen. Im Jahr 2006 übernahm er das Amt des Direktors des Stadtmuseums Weimar, das nach der Schließung vier Jahre zuvor neu aufgebaut werden musste.
Besondere Verdienste hat er sich sowohl als Leiter des Stadtmuseums als auch als engagiertes Mitglied der Zivilgesellschaft bei der Herstellung einer angemessenen musealen Repräsentation der Weimarer Republik in der für sie namensgebenden Stadt erworben. Vor seinem Engagement verwies lediglich die von Walter Gropius gestaltete Gedenktafel am Deutschen Nationaltheater auf die Zeit. Unter seiner Leitung wurde 2014 zunächst eine Sonderausstellung zu diesem Zeitraum im Stadtmuseum erstellt, die später zum Teil der Dauerausstellung des Museums wurde und sich auf die Stadt im Zeitraum der ersten deutschen Republik fokussiert. Die Dauerausstellung des Museums wird durch Sonderausstellungen ergänzt, die sich nicht zuletzt der Alltags- und Sozialgeschichte der Stadt widmen und damit die an anderer Stelle im Zentrum stehenden Fragen der Literatur-, Philosophie- und Kunstgeschichte ergänzen. Herr Dr. Alf Rößner zeigt bei dieser Tätigkeit Einfallsreichtum und Originalität und versteht es dabei, trotz eingeschränkter finanzieller Ressourcen Sichtbarkeit für das Stadtmuseum herzustellen.
Zudem gehörte er im Jahr 2013 zu den Gründungsmitgliedern des Vereins Weimarer Republik e.V. und gehört dessen Vorstand bis heute an. Der Verein hat in den zehn Jahren seines Bestehens maßgeblich dazu beigetragen, auch für die Geschichte der Weimarer Republik selbst einen Ort in Weimar zu schaffen. Unter dem Dach des Vereins werden mittlerweile in Kooperation mit der Stadt Weimar und der Universität Jena eine museale Ausstellung, eröffnet im Jubiläumsjahr der Republik 2019, ein Bildungsort und wissenschaftliche Forschung angeboten. Herr Dr. Alf Rößner hat in profunder Weise einen herausgehobenen Beitrag zu dieser Weiterentwicklung der Geschichtskultur geleistet.
Herr Dr. Alf Rößner ist seit 1998 im Freundeskreis des Goethe-Nationalmuseums e.V. aktiv und gehört seit 2002 dessen Vorstand an. Mit Preisen, Vorträgen und Publikationen unterstützt der Freundeskreis die Arbeit des Museums in der Wohn- und Wirkungsstätte Johann Wolfgang von Goethes.
Für seine Leistungen im Museumsbereich wurde Herrn Dr. Alf Rößner im Jahr 2006 die Lindenau-Medaille des Thüringer Museumsverbandes verliehen.
Herr Dr. Alf Rößner hat sich über mehrere Jahrzehnte sowohl in dienstlich weit über die ihm obliegenden Dienstpflichten als auch ehrenamtlich für die Weiterentwicklung der Geschichtskultur, insbesondere im musealen Bereich, eingesetzt.“