Ankauf einer Biedermeiertasse – Wertvolle Neuerwerbung des Stadtmuseums Weimar im Bertuchhaus vorgestellt
Der Laden von Schleser Antiquitäten in der Teichgasse 8 war noch nicht eröffnet, da fiel eine handbemalte Tasse mit Weimar-Ansichten im Schaufenster den Museumsmitarbeitern des Bertuchhauses ins Auge.
Die Tasse konnte auch dank des freundlichen Entgegenkommens von der Firma Schleser vom Stadtmuseum Weimar erworben werden.
Das ungemarkte Biedermeier-Ansichtsporzellan mit ungewöhnlich vielen Ansichten entstand zwischen 1825 und 1850. Das sehr seltene Stück mit neun Ansichten, u. a. mit Tiefurt und Ettersburg, ist unter anderem deshalb besonders wertvoll, weil es eine direkte Verbindung von Weimar ins Weimarer Land herstellt und damit auch auf „Goethes Baumeister“ Clemens Wenzeslaus Coudray hinweist: So ist das Kurhaus in Berka, heute Bad Berka, prominent abgebildet. Das von ihm entworfene Kurhaus in Bad Berka feiert am 24.06.2025 sein 200jähriges Bestehen. Auch deshalb wird im Stadtmuseum Weimar die neu erworbene Porzellantasse im nächsten Jahr im Rahmen einer Sonderausstellung ab März 2025 ausgestellt:
Goethes vergessener Baumeister – Clemens Wenzeslaus Coudray (1775–1845)
Tafel-Ausstellung der Stadtverwaltung Bad Berka zum „Coudray-Goethe-Jubiläumsjahr 2025“ in Zusammenarbeit mit auerswald concept special service gmbh und Hella Tänzer
Im Jahre 2025 gibt es in der Stadt Weimar, im Weimarer Land und in Bad Berka Gelegenheit, an den führenden Meister der klassizistischen Baukunst in Thüringen, Clemens Wenzeslaus Coudray (23.11.1775 bis 04.10.1845), zu erinnern. Der bedeutende Architekt, dessen 250. Geburtstag sowie 180. Todestag wir 2025 begehen, wirkte ab 1816 als großherzoglicher Oberbaudirektor in Weimar. Er war verantwortlich für zahlreiche öffentliche und private Bauten, für ganze Stadtanlagen und für eine moderne Verkehrswegeplanung. Sein umfangreiches Werk, das in enger Beziehung zu Goethes Architekturanschauung steht, reicht vom Schlossbau zum bürgerlichen Wohnungsbau, über Schulen und Kirchen bis hin zur Weimarer Fürstengruft und zu Bauerngehöften.