Am 30. November 1837 brannte das alte Weimarer Rathaus ab. Vernichtet wurde dabei auch die Rathausuhr, die sich zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 25 Jahre am Gebäude befunden hatte. Die Uhr selbst war viel älter, verrichtete ihren Dienst ursprünglich am Gebäude gegenüber und hatte ihre beste Zeit bereits hinter sich. Es war aber nicht der Brand, der ihr Ende besiegelte, sondern ihre Versetzung an das Rathaus im Jahre 1812, einhergehend mit einer starken Reduzierung, wodurch diese ehemals bekannte astronomische Kunst-Uhr genau das verlor, was ihre Besonderheit ausmachte. Der Brand vernichtete die letzten physischen Spuren und beförderte damit die Löschung aus dem kollektiven Gedächtnis. In Schriften zur Stadtgeschichte wird sie hie und da noch namentlich erwähnt. In Abhandlungen zur Geschichte der Kunst- bzw. Turmuhren fehlt sie jedoch völlig. Auch wenn wichtige Akten und Konstruktionsskizzen nicht mehr existieren, wird im Vortrag versucht, das wenige Bekannte dieses Details Weimarer Kulturgeschichte zu einem Bild zusammenzufügen.
Der Matz von Weimar. Die Geschichte einer vergessenen Kunstuhr
Vortrag von Hendryk Spanier
Mittwoch, 09.04.2025
17:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Stadtmuseum
Karl-Liebknechtstraße 5
99423 Weimar