Zentral zwischen Altstadt und Hauptbahnhof befindet sich in der Karl-Liebknecht-Straße 5-9 das ehemalige Stadtpalais des einflussreichen und europaweit vernetzten Unternehmers Friedrich Justin Bertuch (1747-1822) und seiner Familie. Hier hat seit 1954 das Stadtmuseum Weimar sein Domizil.
Auf drei Etagen zeigt das Museum, das aus Privatsammlungen wohlhabender Bürger hervorging und seit 1903 in städtischer Hand liegt, in der ständigen Ausstellung die Geschichte Weimars vom 18. bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Ausstellungsbereich „Demokratie aus Weimar. Die Nationalversammlung 1919“. Erzählt wird, wie damals mehrere Monate lang Abgeordnete unterschiedlicher Parteien in Weimar die Verfassung für den ersten demokratischen Staat, die Weimarer Republik, gemeinsam erarbeiteten und beschlossen. Der Alltag in der Stadt um 1800, im 19. Jahrhundert und im Nationalsozialismus wird ebenfalls thematisiert. Außerdem sind unter anderem das rekonstruierte Atelier des Weimarer Grafikers Alexander Olbricht, Fotos des Hoffotografen Louis Held, höfische Kleidung und Verlagsprodukte des Unternehmens Bertuch-Froriep zu sehen.
Die ambivalente Stadtgeschichte veranschaulicht der Einführungsfilm „Weimar. Mythos und Wahrheit“ (dt./engl., 2022, 28 min). Historisches Bildmaterial und begleitende Interviews bilden den Rahmen für eine anschauliche und hinterfragende Erzählung über Weimar von der Ur- und Frühzeit bis in die Gegenwart. Der Film ist kostenfrei im Eingangsbereich zugänglich.
Regelmäßig finden Sonderausstellungen statt.
Kinder, schulpflichtige Jugendliche und Weimarer Übernachtungsgäste haben freien Museumseintritt.
Die Kunsthalle Harry Graf Kessler am Goetheplatz 9b ist derzeit nicht geöffnet.
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